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Beitrag vom 01.02.2008
Asa - Debutalbum
Silvy Pommerenke
Das Albumcover spricht Bände: Die Brillenträgerin (das ja gerne mit Intellektualität gleichgesetzt wird) Asa lässt ihre Lebensfreude mit weit offenem Mund und fliegender Mähne extrovertiert heraus.
Allerdings ist ihre Musik weder wild im Sinne von heavy Rock noch introvertiert im Sinne einer Tracy Chapman, sondern Asa kreiert ein Soundgebilde von intensivem und feinem Songwriting, verpackt in Gitarren- Soul- und Reggaetönen, die ihresgleichen suchen!
Ihren Anfang nahm Asa in Paris, siedelte aber bereits mit zwei Jahren mit ihren Eltern nach Nigeria über. Die Leidenschaft für die Stadt am Eiffelturm blieb, so dass es nicht verwunderlich ist, dass sie ihre musikalische Laufbahn von der Seine-Metropole aus startete. Aber erst musste sie die Jugendjahre in Lagos verbringen, flüchtete sich in ihre musikalischen Welten, die da hießen: Bob Marley, Marvin Gaye und Aretha Franklin.
Die Homepage der süßen und smarten Birkenstockträgerin hat neben sämtlichen Songtexten auch ein Videofile zu bieten, auf dem sie eine akustische Coverversion des Bob Marley Klassikers "Redemption song" aufgenommen hat. Dieser Song findet sich nicht auf dem aktuellen Album wieder, da Asa sich vorbehält, eigene Lieder zu komponieren und zu texten. Als besonderes Bonmot ist er allerdings überaus hörenswert. Wie auch das komplette Debutalbum der nigerianischen Zauberkünstlerin.
Ihr Name Asa (ausgesprochen Aaascha) bedeutet "der kleine Falke" und versinnbildlicht ihre Art von Musik: beschwingt, flügelleicht, grenzenlos und unendlich weit! Mittlerweile hat die Künstlerin sich in Paris, der Stadt der Liebe installiert, und verbindet westliche Traditionen mit afrikanischem Kulturgut. Dabei entsteht eine spannende Mischung aus Pop- und Weltmusik. Schwermütig bisweilen wie auf "Awe", unbedingt tanzbar wie bei "Jailer", extrem leichtfüßig auf "360" oder einer Mischung von Joy and pain bei dem Song "So beautiful". Asa ist das absolute Debutwunder des noch jungen Jahres 2008. Unverbraucht, dem Kommerz die Stirn bietend und dennoch die größten Chancen den ganz großen Jackpot abzuräumen. Wer an dieser CD achtlos vorbei geht, hat die Musikwelt nicht verstanden. Kaufen Sie dieses Album, und Sie werden mit Sicherheit bis zum nächsten Debutwunder Ihre ganz große Freude haben!
Anspieltipps: "Subway" ist gnadenlos schön! Sowohl, was die Hookline betrifft als auch den Text sowie die Intonation von Asa. Solche Lieder dürfte es ruhig öfters geben im Musikgeschehen! "Jailer" hingegen wartet mit latenten Reggaerhythmen auf, schmeichelt dem Ohr dank der Stimme Asas und ist durchaus für den lazy sunday afternoon bestimmt und "Fire on the mountain" kommt im poppigen Singer-Song-Writer-Style daher. It´s so lazy and so cool!
Asa im Netz: www.asamusic.net und auf MySpace
Weiterhören: Ayo. und Lizz Wright
AVIVA-Tipp: Yeah, das scheint das Debutalbum des Jahres zu sein. Frische Pop-Singersongwriter-Reggae-Rhythmen verpackt in eine unwiderstehlich lässige Stimme und super Melodien von der Frau aus Nigeria. Die coolen Grooves und entspannte Sounds sorgen knapp fünfzig Minuten lang für ein absolutes Hörvergnügen. Let´s stand up and say it´s "So beautiful"!
Asa
Label: Naive (Indigo), Februar 2008